Seit mehr als 60 Jahren wichtige Impulse

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist eine außeruniversitäre Forschungsorganisation mit thematischen Schwerpunkten in der Medizin und den Life Sciences sowie den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Gemeinsam mit akademischen und anwendenden Partnerorganisationen betreiben wir an verschiedenen Standorten in Österreich die Ludwig Boltzmann Institute (LBI) und die Ludwig Boltzmann Forschungsgruppen (FG). Diese Einrichtungen entstehen nach einem strengen Auswahlverfahren, stoßen neue Forschungsthemen an, können flexibel auf aktuelle gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen reagieren und interdisziplinäre Pionierforschung betreiben.

Im Jahr 2020 wurde die LBG als „zentrale Forschungseinrichtung“ in das neue Forschungsfinanzierungsgesetz (FoFinaG) aufgenommen und erhielt so langfristige Finanzierungs- und Planungssicherheit. Im Juli 2022 wurde die erste Leistungsvereinbarung zwischen LBG und Republik Österreich unterzeichnet, damit stehen damit für den Zeitraum 2022-23 insgesamt 18,15 Mio. Euro für innovative, gesellschaftlich relevante Forschung zur Verfügung. Zusätzlich wurde ein Förderprogramm ins Leben gerufen: Die Klinische Forschungsgruppe (KFG) ist Österreichs erste Förderschiene im Bereich der nicht-kommerziellen krankheits- und patientenorientierten (translationalen), konsortialen klinischen Forschung.

a. LBG Xchange 2023. V.l.: Caroline Schober, VR Forschung und Internationales an der Med Uni Graz; Marisa Radatz und Elvira Welzig, GF LBG; Freyja-Maria SMolle-Jüttner, Präsidentin LBG; Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung; Igor Grabovac, MedUni Wien; Jan David Smeddinck, LBI DHPS; Eva Maria Reininghaus, Med Uni Graz; Christian Hill, BRAVE Analytics GmbH; Susanne Leeb, LBG Career Center; Markus Ebner, ebner-team.com; Markus Hammer, McKinsey

Gefördert von

Bild: geschichte.univie.ac.at/de/ bilder/ludwig-boltzmann-1844-1906-physik-und-philosophie

Der Namenspatron

Ludwig Eduard Boltzmann (1844–1906), Physiker und Philosoph, lehrte an den Universitäten von Wien, Graz, München und Leipzig. Seine bedeutendsten Leistungen liegen im Bereich der Thermodynamik und der statistischen Mechanik.

Wie es zur Namenswahl der Ludwig Boltzmann Gesellschaft kam, ist nicht restlos geklärt. Höchstwahrscheinlich erkor Karl Michael Koch, der erste Leiter des Instituts für Festkörperphysik und einer der Initiatoren der LBG, den Physiker zum Namenspatron. Koch kannte Engelbert Broda (1910–1983), Professor der Physikalischen Chemie an der Universität Wien, und dessen 1955 erstmals erschienene Biografie „Mensch – Physiker – Philosoph“ über Boltzmann sehr gut, die ihn wohl auf seiner Suche nach einem Namen inspirierte. Wie der Titel erahnen lässt, beleuchtet Broda in seinem Werk den „genialen Denker“ von verschiedenen Seiten und zollt dessen philosophischem ebenso wie dessen physikalischem Schaffen Tribut. Vielleicht hat Koch auch Brodas Konklusion gefallen, im Falle Ludwig Boltzmanns könne man erkennen, dass Wissenschaft eine höchst menschliche Sache sei.

Permanente Weiterentwicklung

Um konstant qualitativ hochwertige Forschung zu gewährleisten, werden alle Forschungseinheiten alle drei bis vier Jahre durch unabhängige Kommissionen evaluiert.

Diese unabhängige Kommissionen bestehen aus internationalen Expert:innen aus dem jeweiligen wissenschaftlichen Fachgebiet sowie Spezialist:innen für wissenschaftliche Evaluierungen und Forschungsmanagement. Auf diesem Wege wird sichergestellt, dass höchste Standards eingehalten und erstklassige Forschungsergebnisse produziert werden.

Die Ergebnisse dieser regelmäßigen Evaluierungen liefern die Entscheidungsgrundlage für die Nachschärfung bzw. Korrektur getroffener Maßnahmen, aber auch für die Gründung neuer oder die Weiterführung oder Auflösung bestehender Einrichtungen.

Auch die Gesamtorganisation wird Evaluationen unterzogen. Als Ergebnis einer solchen Evaluation wurden die strategischen Ziele der LBG bis 2025 folgendermaßen definiert:

  • Entwicklung neuartiger Lösungen für komplexe gesellschaftliche Problemstellungen
  • Erschließung des vollen Potenzials von Open Innovation in der Wissenschaft
  • Moderne Zugänge zu Leadership, Management und individuellen Karrierepfaden
Zum LBG-Jahresbericht
Key Facts zur LBG

Wissenschaftliche Publikationen 2022

  • Beiträge in wissenschaftlichen Fachzeitschriften 606
  • Monographien 10
  • Sammelwerke (Herausgeberschaften, Beiträge) 81
  • Policy Paper 19
  • Sonstige Publikationen 40
  • Populärwissenschaftliche Literatur 37

Kennzahlen 2022

  • Mitarbeiter:innen 838
  • Laufende Drittmittelprojekte 181
  • Habilitationen und Dissertationen 23